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Deutsche Unternehmen fürchten das Datenschutz-Risiko

Deutsche Unternehmen fürchten das Datenschutz-Risiko

Simon Pentzien

Co-Founder & Legal Expert

June 5, 2023

Als Jurist mit langjähriger Erfahrung als Anwalt für Datenschutz und IT-Recht kennt Simon die Antwort auf so gut wie jede Frage im Bereich der digitalen Compliance. Er war in der Vergangenheit unter anderem für Fieldfisher und Taylor Wessing tätig. Als Mitgründer und Chief Product Officer von SECJUR, lässt Simon seine Erfahrung vor allem in die Produktentwicklung einfließen.

Key Takeaways

Verletzungen im Datenschutz und Cyber-Security-Vorfälle sind die größten Unternehmensrisiken, laut einer Studie mit Entscheidern aus Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.

Trotz niedriger Berichte über Datenschutzverletzungen in den letzten zwei Jahren sehen fast 50 % der Befragten dies als größtes Risiko für die kommenden Jahre.

Cyber-Security-Risiken werden ebenfalls als anhaltende Bedrohung angesehen, mit fast der Hälfte der Teilnehmer, die eine Zunahme dieser Risiken erwarten.

Kapitalmarktorientierte Unternehmen haben ein geringes Vertrauen in ihre Kapitalmarkt-Compliance und befürchten Umsatzeinbußen und Reputationsverlust als Folge von Krisen.

Starker Anstieg des Risikobewusstseins

In den vergangenen zwei Jahren waren Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen für nur 6 % der Befragten überhaupt relevant. Dies wird sich in den kommenden Jahren erheblich ändern. So sehen es zumindest die fast 200 befragten Entscheider aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern, die an der Studie „Crisis Management“ der Kanzlei Noerr teilnahmen.

In diesem Artikel lesen Sie:

  • warum das Risikobewusstsein von Unternehmen bezüglich Datenschutz steigt
  • wie Unternehmen die Risiken in der Cyber-Security einschätzen
  • welche Folgen Unternehmen im Fall von Datenschutzpannen fürchten

Knapp die Hälfte fürchtet Datenschutz-Krisen

Demnach seien für knapp die Hälfte der Teilnehmer Verletzungen im Datenschutz das Unternehmensrisiko mit dem höchsten Bedrohungspotenzial, gefolgt von Cyber-Security-Vorfällen (36 %) wie zum Beispiel Hackerangriffen.

4 Krisen-Erkenntnisse für Unternehmen

Cyber-Security und Datenschutz als größte Risiken

Die Studie zeigt, dass fast 75 % der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in den letzten zwei Jahren von einer Unternehmenskrise betroffen waren. Dabei wurden besonders häufig Cyber-Security-Vorfälle (36 %), operative Risiken (30 %) und Ermittlungen von Behörden (20 %) genannt. Die Verletzung von Datenschutzbestimmungen wurde von den Befragten als das neue Top-Risiko eingestuft.

Datenschutzverletzungen nehmen zu

Obwohl nur 6 % der Studienteilnehmer von Datenschutzverstößen in den letzten zwei Jahren berichten, sehen knapp die Hälfte (48 %) der Befragten dies als das größte Unternehmensrisiko für die nächsten zwei Jahre. Unternehmen sollten daher verstärkt in Datenschutzmaßnahmen investieren, um potenzielle Verletzungen zu verhindern.

Cyber-Security-Risiken bleiben hoch

Die Einschätzung der Befragten zeigt, dass auch in Zukunft Cyber-Security-Risiken weiter zunehmen werden. 47 % der Teilnehmer sind der Meinung, dass diese Risiken in den kommenden Jahren weiterhin eine große Bedrohung darstellen. Es gilt daher, mit den ständig neuen Bedrohungen Schritt zu halten.

Kapitalmarkt-Compliance ist ein Problem

Interessanterweise haben kapitalmarktorientierte Unternehmen laut der Studie nur ein geringes Vertrauen in ihre Kapitalmarkt-Compliance. Obwohl wenige von Compliance-relevanten Vorfällen berichten, halten viele die unbefugte Weitergabe von Insiderinformationen, die Nichtbeachtung von aufsichtsrechtlichen Verlautbarungen oder Fehler bei Ad-hoc-Mitteilungen und Insider Trading in den kommenden Jahren für möglich.

Unternehmen sollten daher ihre Compliance-Maßnahmen verstärken und sicherstellen, dass sie den regulatorischen Anforderungen gerecht werden.

Unangenehme Folgen: Umsatzeinbußen & Reputationsverlust

Als Krisenfolge fürchten 60 % erhebliche Umsatzeinbußen, weitere 44 % befürchten eine Verschlechterung des Unternehmensimages und 40 % behördliche Zwangsmaßnahmen. Je nach Aufstellung der Abteilung für Krisenmanagement innerhalb eines Unternehmens können sich diese Situationen mehr oder weniger einschneidender und kostspieliger entwickeln.

Umso wichtiger ist es für ein Unternehmen, frühzeitig ein passendes Datenschutzkonzept zu verfolgen, Mitarbeiter zu schulen und zu sensibilisieren, damit sich aus dem Bedrohungspotenzial keine ausgewachsene Krise entwickelt.

Hier geht es zur Studie „Crisis Management“ der Kanzlei Noerr und des Center for Corporate Compliance der EBS Law School unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Nietsch.

Simon Pentzien

Als Jurist mit langjähriger Erfahrung als Anwalt für Datenschutz und IT-Recht kennt Simon die Antwort auf so gut wie jede Frage im Bereich der digitalen Compliance. Er war in der Vergangenheit unter anderem für Fieldfisher und Taylor Wessing tätig. Als Mitgründer und Chief Product Officer von SECJUR, lässt Simon seine Erfahrung vor allem in die Produktentwicklung einfließen.

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