



Volljurist und Compliance-Experte
October 30, 2025
5 Minuten
Als Jurist mit langjähriger Erfahrung als Anwalt für Datenschutz und IT-Recht kennt Niklas die Antwort auf so gut wie jede Frage im Bereich der digitalen Compliance. Er war in der Vergangenheit unter anderem für Taylor Wessing und Amazon tätig. Als Gründer und Geschäftsführer von SECJUR, lässt Niklas sein Wissen vor allem in die Produktentwicklung unserer Compliance-Automatisierungsplattform einfließen.
Ein Integriertes Managementsystem (IMS) vereint ISO 9001 und ISO 27001, reduziert Doppelarbeit und vereinfacht Audits.
Die High-Level-Structure (HLS) ermöglicht die nahtlose Verbindung von Qualität und Sicherheit.
Ein gemeinsames Risikomanagement stärkt Transparenz und Resilienz.
Ein IMS wächst mit Ihrem Unternehmen und erleichtert die Integration weiterer Standards und Compliance-Anforderungen.
Kennen Sie das? Ihr Unternehmen jongliert mit mehreren Zertifizierungen. Das Team für Qualitätsmanagement (QMS) arbeitet an der ISO 9001, während die IT-Abteilung schwitzend die Anforderungen der ISO 27001 für das Informationssicherheitsmanagement (ISMS) umsetzt. Richtlinien werden doppelt geschrieben, Audits fressen wertvolle Zeit und die Risiken werden in getrennten Silos betrachtet. Es fühlt sich an, als würde man zwei verschiedene Autos gleichzeitig fahren – ineffizient, teuer und unnötig kompliziert.
Was wäre, wenn es einen Weg gäbe, diese beiden Welten zu vereinen? Wenn Sie aus zwei getrennten, ressourcenintensiven Prozessen ein einziges, schlankes und schlagkräftiges System schmieden könnten? Genau das ist die Idee hinter einem Integrierten Managementsystem (IMS). Es geht nicht nur darum, Arbeit zu sparen. Es geht darum, eine ganzheitliche Sicht auf Qualität und Sicherheit zu gewinnen, die Ihr Unternehmen widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger macht. Dieser Leitfaden ist Ihr Kaffee mit einem wissenden Freund – wir erklären Ihnen ohne Fachchinesisch, wie Sie die Synergien zwischen ISO 9001 und ISO 27001 nutzen und ein System schaffen, das mehr ist als die Summe seiner Teile.
Um die wahre Stärke einer Integration zu verstehen, müssen wir kurz klären, worum es bei den beiden Normen im Kern geht und was sie auf magische Weise verbindet.
Stellen Sie sich Ihr Unternehmen wie ein Gebäude vor. Die ISO 9001 ist das Fundament für Qualität, während die ISO 27001 die Mauern sind, die Ihre wertvollsten Güter – Ihre Informationen – schützen.
Auf den ersten Blick wirken sie wie zwei getrennte Welten. Doch der Schein trügt.
Der Schlüssel zur Integration ist eine geniale Gemeinsamkeit beider Normen: die sogenannte High-Level-Structure (HLS), auch als Annex L bekannt. Stellen Sie sich die HLS wie eine universelle Bauanleitung für Managementsysteme vor. Sie gibt eine identische Kapitelstruktur und Kernanforderungen für alle modernen ISO-Normen vor.
Das bedeutet, dass große Teile der ISO 9001 und ISO 27001 praktisch parallel laufen. Anstatt zwei separate Handbücher zu schreiben, können Sie ein gemeinsames Regelwerk erstellen.
Gemeinsame Anforderungen umfassen unter anderem:
Diese Überschneidung ist kein Zufall, sondern eine Einladung. Eine Einladung, Silos aufzubrechen und intelligenter zu arbeiten.
Die Entscheidung für ein integriertes Managementsystem (IMS) ist keine reine Compliance-Übung, sondern eine strategische Geschäftsentscheidung mit handfesten Vorteilen:
Die Theorie klingt gut, aber wie sieht die Integration in der Praxis aus? Wir haben den Prozess in fünf klare Phasen unterteilt. Dieser Blueprint ist Ihr Fahrplan von der ersten Idee bis zum zertifizierten integrierten Managementsystem.
Bevor Sie loslegen, brauchen Sie zwei Dinge: Klarheit über den Status quo und die volle Unterstützung der Geschäftsführung.
Tipp: Dokumentieren Sie Ihre Gap-Analyse. Ein Auditor wird später sehen wollen, dass Sie Ihren Ausgangspunkt kannten und Ihr Projekt auf einer soliden Grundlage geplant haben.
Ein IMS ist kein Ein-Personen-Projekt. Sie brauchen ein interdisziplinäres Team.
Hier findet die eigentliche "Verschmelzung" statt. Das Ziel ist nicht, zwei Handbücher zusammenzukleben, sondern ein einziges, logisches Regelwerk zu schaffen.
Ein Regelwerk auf Papier ist wertlos, wenn es nicht gelebt wird.
Die erfolgreiche Kombination mehrerer Frameworks ist keine Utopie. Unternehmen wie Consolinno Energy zeigen, wie durch professionelle Begleitung und den richtigen Ansatz selbst komplexe Anforderungen aus ISO 9001, ISO 27001 und DSGVO in einem System vereint werden können.
Bevor der externe Zertifizierer kommt, prüfen Sie sich selbst. Das interne Audit ist Ihre Generalprobe.
Sie haben es fast geschafft. Ihr integriertes System steht und wurde intern geprüft. Jetzt kommt der letzte Schritt: die offizielle Zertifizierung.
Ein kombiniertes Audit ist effizient, hat aber seine eigenen Besonderheiten.
Die Zertifizierung ist kein Endpunkt, sondern der Startschuss. Ein IMS lebt vom kontinuierlichen Verbesserungszyklus (Plan-Do-Check-Act). Nutzen Sie die Erkenntnisse aus Audits und Managementbewertungen, um Ihr System stetig weiterzuentwickeln und an neue Herausforderungen anzupassen.
Sie haben nun einen klaren Überblick darüber, warum und wie die Integration von ISO 9001 und ISO 27001 funktioniert. Sie haben gesehen, dass es nicht um mehr Arbeit geht, sondern darum, intelligenter zu arbeiten. Der Weg zu einem effizienten, sicheren und qualitativ hochwertigen Unternehmen führt über ganzheitliche Systeme, nicht über isolierte Silos.
Der Gedanke an die praktische ISO 27001 implementation und die Verschmelzung mit einem QMS mag zunächst einschüchternd wirken. Doch mit dem richtigen Plan, einem engagierten Team und den passenden Werkzeugen wird aus der Herausforderung eine strategische Chance. Plattformen wie das Digital Compliance Office von SECJUR sind genau dafür gebaut, diese Komplexität zu beherrschen und Unternehmen sicher und effizient zur Zertifizierung zu führen.
Kurz gesagt: ISO 9001 konzentriert sich auf die Kundenzufriedenheit durch qualitativ hochwertige Prozesse und Produkte. ISO 27001 fokussiert sich auf den Schutz von Informationen (Daten) durch die Sicherstellung von Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit. Sie haben unterschiedliche Ziele, nutzen aber eine sehr ähnliche Struktur zur Steuerung.
Ja, fast immer. Der anfängliche Aufwand für die Planung und Zusammenführung wird durch die langfristigen Einsparungen bei Zeit, Kosten und internen Ressourcen mehr als aufgewogen. Besonders für Unternehmen, die ohnehin beide Zertifizierungen anstreben, ist die Integration der strategisch klügste Weg.
Nicht zwingend, aber sie hilft enorm. Moderne Plattformen für Digital Compliance sind darauf ausgelegt, mehrere Frameworks zu verwalten. Sie automatisieren die Zuordnung von überlappenden Anforderungen, verwalten Dokumente zentral und führen Sie durch den Implementierungsprozess. Das reduziert den manuellen Aufwand drastisch und macht ein IMS übersichtlicher.
Das hängt stark vom Ausgangspunkt, der Unternehmensgröße und den verfügbaren Ressourcen ab. Wenn bereits eine Zertifizierung besteht, kann eine Integration in 3-6 Monaten realisierbar sein. Startet man bei null, sollte man eher mit 9-12 Monaten rechnen.
Absolut! Das ist eine der größten Stärken eines IMS. Die HLS-Struktur erleichtert auch die Integration von Umweltmanagement (ISO 14001), branchenspezifischen Anforderungen wie TISAX® in der Automobilindustrie oder Datenschutzanforderungen der DSGVO. Ihr IMS wird so zur zentralen Schaltstelle für Compliance.

Als Jurist mit langjähriger Erfahrung als Anwalt für Datenschutz und IT-Recht kennt Niklas die Antwort auf so gut wie jede Frage im Bereich der digitalen Compliance. Er war in der Vergangenheit unter anderem für Taylor Wessing und Amazon tätig. Als Gründer und Geschäftsführer von SECJUR, lässt Niklas sein Wissen vor allem in die Produktentwicklung unserer Compliance-Automatisierungsplattform einfließen.
SECJUR steht für eine Welt, in der Unternehmen immer compliant sind, aber nie an Compliance denken müssen. Mit dem Digital Compliance Office automatisieren Unternehmen aufwändige Arbeitsschritte und erlangen Compliance-Standards wie DSGVO, ISO 27001 oder TISAX® bis zu 50% schneller.
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In einer digital gewordenen Welt sind Informationen und Daten ein wertvolles Gut. Unternehmen müssen sich daher intensiv mit dem Schutz und der Sicherheit ihrer Daten auseinandersetzen. Eine Möglichkeit, guten Schutz zu gewährleisten, ist die Implementierung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) nach der internationalen Norm ISO/IEC 27001. In diesem Blogartikel geben wir einen kompakten Überblick über die wichtigsten Aspekte der ISO 27001 und zeigen auf, warum sie für Unternehmen so entscheidend ist. Erfahren Sie, wie der Weg zur Zertifizierung einfacher und schneller gelingen kann.

ISO 27001 Anforderungen verstehen: Wir bieten einen umfassenden Blick auf die Implementierung. Unser Artikel beleuchtet die zentralen ISO 27001 Anforderungen für Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS). Von der Bedeutung der ISO 27001 als Goldstandard bis hin zu konkreten Schritten für die Zertifizierung decken wir alles ab. Erfahren Sie, wie Unternehmen von der ISO 27001 profitieren können, von erhöhtem Stakeholder-Vertrauen bis zu verbesserten internen Prozessen und Risikomanagement.

Die Umsetzung der NIS2-Richtlinie erfordert durchgängiges Monitoring, doch manuelles Überwachen ist fehleranfällig und ressourcenintensiv. Automatisierte Lösungen schaffen Transparenz, entlasten Teams und sichern die Einhaltung aller Anforderungen.